Mit dem Aktionsfonds den Takt angeben
Musik begleitet die meisten wohl täglich, doch die wenigsten setzen sich damit auseinander, dass viele Songs in ihrer Grundstruktur vor allem auf Wiederholungen basieren. Anders taten es sechs Teilnehmer*innen bei einem Workshop im Kulturpalast Wedding: Der Leiter des Workshops, Nico Zerbian, führt in diesem Jahr mit Geld aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements gleich drei davon durch, sodass sich interessierte Personen aus der Nachbarschaft musikalisch ausprobieren können. Die Teilnehmenden beim Workshop Mitte Oktober üben unterschiedliche Berufe aus und haben dementsprechend zum Teil keine Vorerfahrung.

Gemeinsam mit einem Gast aus Neuseeland, dem Musiker und Looping Artist A Crude Mechanical, können die neugierigen Gäste ihr Grundwissen zu Musik und wiederkehrenden Elementen erweitern. So lernen sie im Workshop, dass sogenannte Loops wichtig für Musik sind und ihr erst eine Form geben: „Wenn du es wiederholst, ist es Musik. Es braucht nicht viel. Wenn du einen guten Sound hast, kann ein Loop völlig ausreichen“, erklären die beiden Anleitenden im Workshop.
Nach einem theoretischen Input von Nico Zerbian zu Loops und der Musiksoftware Ableton, zeigt A Crude Mechanical mit seiner Looping Station, wie er innerhalb von wenigen Sekunden mit aufeinanderbauenden Loops einen Song erstellt, der sich nach einer aufwändigen Produktion anhört, obwohl er von einer Person und mit nur einem Instrument aufgenommen wurde. Zwischendurch sind auch die Teilnehmenden dran, sich mit dem Looping auf Ableton auszuprobieren und kommen in Kontakt, während eine Teilnehmerin ein Keyboard ausprobiert und ein anderer Schlagzeugtöne einspielt. Durch das Looping hören die Teilnehmer*innen relativ schnell, wo etwas verändert oder ergänzt werden kann.
A Crude Mechanical weiß, dass die Arbeit mit Looping Station und Programmen etwas Übung erfordert, doch die Workshopgäste sind motiviert und starten nach dem Workshop mit einer neuen Runde an Getränken in eine offene Jam-Session. Die Musikenthusiast*innen ohne Erfahrung erzählen, dass sie Lust haben, sich auch nach dem Workshop in die Welt der Musikproduktion reinzufuchsen oder Geld aus dem Aktionsfonds für ihre eigenen Projekte beantragen möchten.
Das Geld für dieses Jahr ist dank des zahlreichen Engagements im Kiez zwar schon vollständig aufgeteilt, ab Januar können jedoch wieder bis zu 1.500 € für Projekte im Quartier beantragt werden – dieses Mal wird der Topf sogar um die Hälfte aufgestockt, sodass insgesamt 15.000 € zur Verfügung stehen. Wer an den diesjährigen Projekten noch teilnehmen möchte, kann sich auf den dritten und letzten Musikworkshop mit Nico Zerbian am 14. November freuen. Weitere Infos folgen zeitnah über unseren Newsletter und auf Instagram sowie Plakate und Flyer im Kiez.
