Ein Spielplatz auf vier Rädern

Seit nunmehr drei Jahren fährt ein roter Minivan ein Mal pro Woche auf den hinteren Teil des Spielplatzes in der Wollankstraße 53/54. Mit im Gepäck: Ein Haufen Spielgeräte, Getränke und Personal, das den Überblick behält.

Das „Spielmobil“ samt Materialien und Teilen des Personals gehören dem Wohlfahrtsverband AWO und werden über die Nachbarschaftsetage in der Fabrik Osloer Straße durch das Projektfondsprojekt „Stabilisierung der Beratungs- und Bewegungsangebote im Wollankstraßenkiez gemietet und steht dort jeden Dienstag-Nachmittag bereit.

Die Kinder aus der Nachbarschaft und die Mitarbeitenden kennen sich mittlerweile gut und haben einen vertrauten Umgang miteinander. Während die Kinder frei Spaß haben und sich mit der Benutzung der Spielgeräte abwechseln, ist es für viele Eltern in den angrenzenden Wohnhäusern eine Erleichterung, wenn die Kinder im Innenhof auch ohne die Eltern gut betreut spielen können, erzählt Stefanie Tragl, die Ansprechperson der Nachbarschaftsetage für das Projekt. Gleichzeitig sind auch einige Eltern am Spielplatz und treffen dort aufeinander, während die Kinder rumtoben.

Über die Jahre hat sich die Arbeit rund um das Spielmobil immer weiterentwickelt: Seit einiger Zeit haben die Mitarbeitenden ein Pfandsystem eingeführt, bei dem die Kinder einen persönlichen Gegenstand abgeben, solange sie eines der Spielgeräte ausleihen. Außerdem gibt es gelegentlich ein ergänzendes, interaktives Musikprogramm, bei dem die Kinder zum Beispiel trommeln.

Zum Projekt gehören allerdings auch Beratungsangebote wie die mehrsprachigen Bürger*innensprechstunden des Projektpartners Mensch im Mittelpunkt e.V. in der Hausgemeinschaft PA58 sowie die Sozialberatung in der Fabrik Osloer Straße, die ebenfalls in mehreren Sprachen angeboten wird. Wenn sich beim Zusammenkommen rund um das Spielmobil Bedarfe bemerkbar machen, verweisen die Mitarbeitenden die Eltern auf die Beratungsangebote, die unterstützen können.

Diese Woche startet das Spielmobil in die wetterbedingte Winterpause und ist ab nächstem Frühjahr wie gewohnt unterwegs. Das „feuerrote“ Spielmobil ist Teil des Projekts „Stabilisierung der Beratungs- und Bewegungsangebote im Wollankstraßenkiez“, das 2025 in die Verlängerung gegangen ist und bis 2027 aus dem Projektfonds des Quartiersmanagements Soldiner Straße/Wollankstraße finanziert wird. Zum Projekt gehört auch das Programm „Kochen und Kultur“, das im Sommer bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Projektfondsprojekt „Klima im Kiez 2.0“ stattfand. Den Bericht dazu gibt es hier.

Text/Fotos: Kassandra Catrisioti-Forgione