Gebietsinformationen

Ein Kiez rechts und links der Panke

Mit Soldiner Kiez wird das Gebiet nördlich der Osloer Straße bezeichnet. Die wichtigste von West nach Ost verbindende Straße im Kiez ist die Soldiner Straße. Von Norden nach Süden durchqueren die Koloniestraße und die Wollankstraße das Quartier. Vor allem aber die Panke ist eine prägende Nord-Süd-Achse – sie verläuft mittig durch das Gebiet und bietet als Grünzug wichtige Erholungsmöglichkeiten.

Geografie und Abgrenzung

Das Quartier wird begrenzt im Süden von der Osloer Straße, im Osten von der Grüntaler Straße und dem St.-Elisabeth-Kirchhof II, im Norden von Kleingartenanlagen und dem „Franzosenbecken“ sowie im Westen von Holz- und Drontheimerstraße. Als Ortsteil von Gesundbrunnen grenzt es an die Bezirke Reinickendorf und Pankow.

Stadtbild und Wohnen

Der Soldiner Kiez ist geprägt von gründer- und kaiserzeitlicher Bebauung, ergänzt durch vereinzelten Wohnungsbau der 1920er und 1970er bis 1980er Jahre. Vereinzelte Baulücken werden zunehmend geschlossen. Große Vermieter sind die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Degewo und Gesobau sowie die private Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft. Auch Genossenschaften vermieten Wohnungen im Kiez.

Demografische Struktur

Mit 18.676 Einwohnenden auf 70,84 ha ergibt sich eine hohe Bevölkerungsdichte von etwa 2.640 Menschen pro Hektar. Charakteristisch ist die hohe Fluktuation – viele Neuberliner*innen ziehen zunächst hierher, verlassen den Kiez aber oft wieder zeitnah. Fachleute sprechen von „Arrival Cities“. 69,82% der Bewohnerinnen haben eine internationale Geschichte.

Soziale Herausforderungen

Die sozialen Daten zeigen deutliche Herausforderungen: 32,65% der Menschen leben von Transferleistungen, die Arbeitslosenquote liegt bei 9,18%. Besonders betroffen sind Familien – 57,46% der Kinder sind armutsgefährdet, etwa 70 Prozent leben in Familien, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Auch die Jugendarbeitslosigkeit liegt über dem Berliner Durchschnitt.

Verkehr und Mobilität

Der Kiez ist stark vom Durchgangsverkehr geprägt: Die Osloer Straße führt zur Autobahn, die Prinzenallee nach Pankow, die Drontheimer Straße ist stark befahren. Weniger frequentiert sind Grüntaler Straße und Koloniestraße. U- und S-Bahnstationen liegen an den Gebietsgrenzen, eine zentrale Straßenbahnverbindung fehlt.

Bildungslandschaft

Drei Grundschulen prägen die Bildungslandschaft: die Andersen-Grundschule (Kattegatstraße), Carl-Kraemer-Grundschule (Zechliner Straße) und Wilhelm-Hauff-Grundschule (Gotenburger Straße). Als einzige weiterführende Schule gibt es die spendenfinanzierte Quinoa-Schule (Kühnemannstraße). Das Oberstufenzentrum KIM befindet sich in der Osloer Straße.

Grünflächen und öffentlicher Raum

Besondere Qualitäten bieten die angrenzenden Grünflächen: das Franzosenbecken im Norden, verschiedene Kleingartenanlagen und die zentrale Panke. Dennoch ist der Kiez bezüglich Freiräumen unterversorgt.

Quartiersmanagement-Historie

Seit 1999 wurden 19,31 Millionen € Programmmittel investiert. Das Fördergebiet endet 2027, weshalb der Fokus nun auf nachhaltigen Strukturen und Verstetigung liegt. Das QM-Büro in der Koloniestraße 129 wird seit 2024 von der L.I.S.T. Stadtentwicklungsgesellschaft mbH betreut.