Soldiner Kiezblocks für mehr Verkehrssicherheit
Letzte Woche ging eine recht große Gruppe im Soldiner Kiez West entlang der Koloniestraße spazieren. Angeleitet von drei Personen in Warnwesten, ausgestattet mit Mikrofon und einen großen Bollerwagen hinterherziehend fielen die rund 20 Teilnehmenden mehreren Passant*innen auf. Während des Spaziergangs bespricht die Gruppe Maßnahmen zur erhöhten Verkehrssicherheit – ein Thema, das viele im Soldiner Kiez beschäftigt.

Bereits beim Treffpunkt, vor dem Büro des QM-Soldiner Straße, geht die Diskussion angeregt los. Anwohner*innen aus dem gesamtem Kiez teilen ihre Erfahrungen von gefährlichen Alltagssituationen, die durch den Verkehr im Kiez aufkommen.
All das geschieht im Rahmen des „Kiezblocks für Mitte“ Projekts unter Leitung des Bezirksamts Mitte. Von ursprünglich 28 Kiezen, wurden nach einer ersten Bürger*innenbeteiligung drei ausgeschlossen, sodass in nunmehr 25 Kiezen überprüft wird, inwiefern ein Kiezblock umgesetzt werden kann. Am Ende sollen es zwölf Kieze sein, in denen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umgesetzt werden.
Während einige Gefahrenstellen im Maßnahmenvorschlang des durchführenden Planungsbüros bereits beachtet wurden, wünschen sich einige beim Kiezspaziergang besonders im nördlichen Teil des Kiezes weitreichendere Maßnahmen; wieder andere schätzen den Bedarf an Verkehrsberuhigung an den angebrachten Stellen hingegen als gering ein.

Die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Rahmen der sogenannten Kiezblocks können unterschiedlich aussehen. Sie betreffen ausschließlich Nebenstraßen, da der Senat für den Verkehr auf den Hauptstraßen verantwortlich ist und das Kiezblock-Projekt des Bezirksamts Mitte dort demnach nicht wirken kann. Im Soldiner Kiez West, der durch die Hauptstraßen Provinzstraße, Osloer Straße, Prinzenallee und Wollankstraße sowie durch die Nordbahn- und Kühnemannstraße im Norden begrenzt wird, tritt besonders die Soldiner Straße als Durchfahrtsstraße in den Fokus der vorgeschlagenen Maßnahmen.
Da dort ein Bus fährt, ist die Etablierung einer Einbahnstraße zur Verkehrsberuhigung beispielsweise nicht möglich. Stattdessen schlägt das Planungsbüro mehrere sogenannte „Moabiter Kissen“ vor, die Autos dazu zwingen abzubremsen; ein Bus wäre aufgrund der angepassten Breite der Straßenerhöhungen davon nicht betroffen. Im restlichen Kiez werden Zebrastreifen und sichere Fahrradwege anvisiert oder Maßnahmen, die die Kreuzung an der Kühnemannstraße besonders für Fußgänger*innen sicherer machen sollen.
All diese Maßnahmen sind lediglich Vorschläge des Planungsbüros Gruppe F, die nun in einer zweiten online Befragungswelle durch Büger*innenbeteiligung ab Mitte Juni abgestimmt und diskutiert werden sollen. Bis dahin finden unter der Woche fast täglich Spaziergänge in allen möglichen Kiezen in Mitte statt, um mögliche Maßnahmen mit interessierten Personen zu besprechen.
Für mehr Informationen zu den Kiezblocks in Mitte gibt es neben der Website des Projekts auch aktualisierte Informationen auf dem Instagram Kanal des Bezirksamts Mitte und einen Newsletter.