Zusammenarbeit an der Staffelei
Die Ausstellung MENIMALISM zeigt das Ergebnis eines schulischen Zeichenworkshops. Außerdem zeigt sie eine gelungene Kooperation.
Ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen zwei Einrichtungen ist die Ausstellung MENIMALISM. Die Carl-Kraemer-Grundschule hatte einen Raum für einen einwöchigen Zeichenworkshop mit anschließender öffentlicher Präsentation der Ergebnisse gesucht. Das Ballhaus Prinzenallee bot einen Probenraum an.
Zeichnen im Theater
Die Schulleiterin der Carl-Kraemer-Grundschule und Kunstlehrerin Kirsten Sümenicht ist jedes Jahr aufs Neue auf der Suche nach einem Raum, in dem sie mit Schüler*innen der 5. und 6. Klasse eine Kunstprojektwoche an einem außerschulischen Lernort durchführen kann. In den vergangenen Jahren nutzte sie für die Kunstwoche das StattLab, den Kulturraum RosaLux und eine Galerie in der Krausenstraße. In diesem Jahr – beim vierten Kunstprojekt – kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Ballhaus Prinzenallee. „Hier ist ein tolles Team, das uns sehr unterstützt hat“, sagt Kirsten Sümenicht bei der Präsentation der Ergebnisse am 11. Oktober. Das Ballhaus Prinzenallee habe schnell zugesagt. Kirsten Sümenicht ist optimistisch, auch im nächsten Jahr den Probenraum des Ballhauses für ihren Unterricht mit Staffeleien und Papierbögen nutzen zu können.
MENIMALISM
Der Titel der Ausstellung MENIMALISM ist eine Abwandlung des Begriffs Minimalismus. In dieser in den 1960er Jahren entwickelten Stilrichtung verwenden Künstler*innen zurückgenommene, einfache und klare Strukturen. Die Änderung der ersten beiden Buchstaben von „Mi“ zu „Me“ (Englisch für mein, ich) symbolisiert die Aufgabe, dass die elf teilnehmenden Schüler*innen sich selbst ausdrücken sollten, und dass sie dabei nur reduzierte künstlerische Mittel nutzen sollten. Ausschließlich mit schwarzen Kohlestrichen auf Zeichenkarton sollten die Schulkinder in der Projektwoche ihr Hobby darstellen. Künstlerisch angeleitet hat sie Adrian Luz. Der Künstler sagt, er habe den Schüler*innen zunächst ein Kunstalphabet, ein Alphabet der Sprache der Kunst, vermittelt. „Wie kann ich mich ausdrücken, wenn ich keine Sprache benutze, wenn ich nur zeichne?“, beschreibt er den Ausgangspunkt des Kunstprojekts. „Was sagen Linien aus, wenn sie heller oder dunkler sind, wenn sie gerade oder geschwungen sind, wenn sie durchgehend oder unterbrochen sind?“ Am Ende der Schulwoche haben die elf Schüler*innen mit geübten Linien auf jeweils drei großen Papierbögen einen typischen Bewegungsablauf ihrer Lieblingssportart dargestellt. Von Frisbee bis Thaiboxen.
Kooperation als Schlüssel
Die Zusammenarbeit von Ballhaus Prinzenallee und Carl-Kraemer-Grundschule ist für uns ein schönes Beispiel für eine gelungene Kooperation im Kiez. Sie ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Vernetzung der Akteur*innen untereinander in Zusammenarbeit mündet und positive Wirkung hat.