120 Jahre Stephanuskirche: ganz schön 1900
Die Stephanuskirche wird 120 Jahre alt. Mit einer Festwoche wurde das Wahrzeichen gefeiert. Unser Aktionsfonds hat unterstützt.
Mit ihren markanten roten Backsteinen, dem weithin sichtbaren 44 Meter hohen Turm und der hervorgehobenen Lage direkt an der Kreuzung Prinzenallee und Soldiner Straße ist die Stephanuskirche ein Wahrzeichen des Kiezes. In diesem Jahr im Dezember wird das Bauwerk 120 Jahre alt. Anlässlich dieses Jahrestages hat eine Initiative monatelang eine Ausstellung entworfen und eine Programmwoche vorbereitet. Lesungen, Lichtbildvorträge und Malaktionen gab es vom 27. September bis 12. Oktober in den Räumen des Prima Center Berlin (PCB) in der Biesentaler Straße 24. Mit dem Aktionsfonds haben wir die Würdigung des kiezprägenden Kirchenbaus unterstützt.
Die Festwoche
Zahlreiche Ausstellungstafeln widmeten sich verschiedenen Aspekten. So näherte sich zum Beispiel ein Teil der Ausstellung den architektonischen Details wie den Blumenornamenten. Ein anderer Teil deutete Figuren und Bilder im Inneren des Kirchenschiffs. Auch die politischen Umstände der Erbauungszeit wurden beleuchtet. Zur feierlichen Eröffnung kamen rund 30 Menschen aus der Nachbarschaft. Ironischer Höhepunkt der Eröffnungsfeier war der Besuch des Überraschungsgastes Friedrich Schleiermacher. Thomas Kilian schlüpfte in die Rolle des berühmten Kirchenvaters. Mit dem unterhaltsamen Auftritt schilderte Thomas Kilian auf amüsante Weise das Leben und die Ziele des religiösen Liberalen Friedrich Schleiermacher. Musikalischer Höhepunkt des Abends war Sun Komarova. Sie sang Lieder von Johann Sebastian Bach bis Leonard Cohen. Sun Komarovas Schülerin Erica Rist sang und tanzte einen mitreißenden Tango. Am Keyboard spielte der Pianist Igor Berov.
Zur Festwoche gehörten zwei Lichtbildervorträge von Ralf Schmiedecke, der mit historischen Ansichtskarten und Fotos die Geschichte von Bau und Anfängen der Stephanuskirche beleuchtete. Der Künstler Matthias Neumann lud Interessierte zu einer Malaktion auf Holzfaserplatten. Dazu hatte er auf Platten mit Laser eine Skizze der Kirche gebrannt. Die Auswahl der Farben für eine bunte Stephanuskirche lag bei den Gästen. Thomas Kilian und Diana Schal hielten in der Festwoche Vorträge. Thomas Kilian sprach über „Aufsässige Armut. Heilswege im Mittelalter“, Diana Schaal hielt einen Vortrag über das Kirchenbauprogramm der Kaiserin Auguste Victoria und über Bonifatius. Den ausgelassenen Abschluss der Festwoche bildete eine Internationale Diskothek.
Unsere Förderung
Veranstalter der Ausstellung und der Programmwoche war die Initiative Denkmal Stephanuskirche. Das Konzept der Initiative hatte die aus Nachbar*innen bestehende Aktionsfondsjury überzeugt.