Neue Jurte fertig, Einweihungsfest im ElisaBeet
Mit einem Fest am 23. August hat das ElisaBeet dem Stadtteil einen neuen Raum geschenkt. Eine Jurte bietet Platz für Nachbarschaftsaktionen. Unser Aktionsfonds hat den Bau unterstützt.
Kostenlose Räume für soziale Projekte, Vereine und Initiativen sind auch im Soldiner Kiez rar. Verbesserung bringt die neue Jurte, die in diesem Sommer für das ElisaBeet gebaut wurde. Mit einem Fest am 23. August wurde die Fertigstellung der Jurte gefeiert.
Im September und Oktober kostenlos nutzbar
Wer die Jurte nutzen möchte, bespricht sein Vorhaben mit dem ElisaBeet. Zur Verfügung steht sie im September und Oktober. Für Fragen zum genaue Ablauf einer Nutzung meldet euch hier.
Bau durch FLINTA
Wir haben den Bau des Kuppelzeltes mit dem Aktionsfondsprojekt unterstützt, indem wir Workshops gefördert haben, in denen die Jurte von der ersten Holzleiste bis zur letzten Naht hergestellt wurde. Das Besondere an den Workshops war, dass FLINTA-Personen in ihnen ein geschütztes Umfeld fanden. (FLINTA ist ein Kurzwort, für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, transgeschlechtliche und a-gender Personen.)
Beim ersten Workshop im Juli begannen erwachsene FLINTA mit den ersten Arbeiten. Im August folgte ein zweiwöchiges Feriencamp für Mädchen der MÄDEA, dem interkulturellen Zentrum für Mädchen. Die jungen FLINTA bauten die Jurte weiter und durften als Höhepunkt des Camps in dem von ihnen fertiggestellten Zelt übernachten. Mit dieser Übernachtung waren die Mädchen die ersten Nutzerinnen der neuen Jurte. Und das noch vor der offiziellen Einweihungsfeier.
Fest mit Vortrag, Essen und Kinofilm
Zur Einweihungsfeier am 23. August kamen um 18 Uhr rund 30 Menschen, die auf den Liegestühlen im Halbkreis vor dem Eingang der Jurte Platz nahmen. Zunächst sprach Bileg vom Förderverein „Ulaanbaatar – deutsch-mongolisches Zusammenleben“ über das traditionelle Jurtenleben in der Mongolei. Nach dem Vortrag wollten die Gäste zum Beispiel wissen, wie die Größe der neuen Jurte im ElisaBeet einzuschätzen sei. Die Expertin antwortete, die neue Jurte sei nicht besonders klein, aber auch nicht besonders groß. In der Mongolei würde ein solches Zelt einer Familie mit bis zu 15 Personen Platz bieten. Und wie lange dauert der Auf- und Abbau? Das hänge von der Erfahrung der Beteiligten ab, lautete die Antwort auf diese Frage. Das könne wenige Stunden dauern oder ein paar mehr. Das ElisaBeet wird seine Jurte im Winter zum ersten Mal ins Lager wandern lassen, um sie dann im nächsten Jahr im Frühjahr wieder auf den Friedhof St. Elisabeth II zurückwandern zu lassen.
Nach Vortrag und der Fragerunde konnten die Gäste sich ungezwungen austauschen und dabei Gerichte der traditionellen mongolischen Küche probieren. Den warmen Abend unter den hohen Bäumen des St. Elisabeth-Friedhofs II beschloss ein Film über das mongolische Nomadenleben.
Damit kann nun für die Jurte der Praxistest der vielfältigen Nutzung beginnen.