Aktionsfondsprojekt: Mit einer Baumscheibe zur Gemeinschaftsbildung
Mit Hilfe unseres Aktionsfonds hat eine Nachbarin zwei Quadratmeter verödeter Fläche in einen grünen Lichtblick verwandelt.

Wenn Maxi Ludwig morgens auf dem Weg zur Kita den Bürgersteig betritt, dann laufen ihre beiden Kinder sofort zur Baumscheibe vor der Haustür. Sie entdecken sofort, was sich seit gestern verändert hat. Nach der Rückkehr am Nachmittag gießen die drei als erstes die Pflanzen, die sie gemeinsam gesetzt haben. Die Mutter erklärt dann ihren Mädchen die Namen der Blumen. Sie fegen zusammen die Zigarettenstummel zur Seite und gießen ihre zwei Quadratmeter große Baumscheibe und die sechs Pflanzkübel. Außerdem kommen sie nicht zuletzt mit Nachbar*innen ins Gespräch.
Aktionsfonds: Mit wenig Geld große Wirkung
Es ist ein relativ kleiner Betrag, den Maxi Ludwig für ihre Baumscheibe bei unserem Aktionsfonds beantragt hat. 70 Euro hat sie kalkuliert, um Stifte, Schilder und natürlich Blumen kaufen zu können. Sie möchte, dass alle, die an dem Minigarten vorübergehen, lesen können, welche Pflanzen hier rund um die amerikanische Roteiche vor ihrer Haustür gedeihen.
Maxi Ludwig bezeichnet ihr grünes Eiland als „Baumscheibe mit Bildungsauftrag“. Dabei denkt sie nicht nur an ihre Kinder, die wie nebenbei lernen, Verantwortung für ihr Wohnumfeld zu übernehmen. Sie denkt auch an die Passant*innen, die stehen bleiben und sich erklären lassen, warum sie diesen Ort zum Gärtnern gewählt hat. Die sich erzählen lassen, wie die engagierte Anwohnering die Erde, auf der nicht ein Halm mehr wuchs, wiederbelebt hat. Sie denkt bei dem Motto „Baumscheibe mit Bildungsauftrag“ auch an diejenigen, die bislang achtlos Zigarettenreste auf den Erdboden geworfen haben, der den Baum umgibt. Seitdem Maxi Ludwig dort gärtnert, bleibe die Erde vom Gift der Zigarettenstummel verschont, sagt sie. Eine weitere Wirkung ihrer Begrünung: „Die Baumscheibe wird nicht mehr als Umschlagplatz für Sperrmüll genutzt“, sagt die aktive Nachbarin. Man könnte zusammenfassen: Die Baumscheibe spricht auch ohne Worte mit der Nachbarschaft.
Zudem hat Maxi Ludwig erfahren, zu welch großer Unterstützung die Nachbarschaft bereit ist. Wenn Maxi Ludwig in sozialen Netzwerken oder in Gruppen ausgewählter Messengerdienste um konkrete Hilfe bittet, findet sich fast immer jemand, der sie unterstützt. Der ihr Blumenerde schenkt, der ihr Pflanzkübel besorgt, der ihr eine Liste erstellt, welche Pflanzen für den Standort gut geeignet sind. Und dann gäbe es vermutlich noch ein stilles Helferlein, dank dessen über Nacht das eine oder andere blühende Blümlein hinzukommt, erzählt sie. Eine Baumscheibe, die zur Gemeinschaftsbildung beiträgt.

Unser Aktionsfonds: Ideal für die kleine Nachbarschaftshilfe
Das Baumscheibenprojekt ist ein Beispiel, wie unser Aktionsfonds dabei helfen kann, nachbarschaftliche Begegnungen zu ermöglichen. Wer im Soldiner Kiez Zeit und Ehrenamt einbringen will, kann die dabei entstehenden Sachkosten über unseren Aktionsfonds abrechnen. Der Fonds hilft Bürger*innen, die den Stadtteil schöner machen wollen, sich mit Nachbar*innen treffen wollen oder einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten wollen. Beispiele für Aktionen dieser Art, die unser Aktionsfonds fördern kann, sind Feste von Hausgemeinschaften, Grün- und Spielplatzpatenschaften, Müllsammelaktionen, Kiezturniere und und und. Unsere Erfahrung zeigt, dass es gerade relativ kleine Projekte wie Maxi Ludwigs Baumscheibenbepflanzung sind, die viel Positives bewirken.
Apropos: Unsere Aktionsfondsjury trifft sich das nächste Mal am 5. September. Die Antragsunterlagen findest du unter hier. Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, melde dich gerne per E-Mail über qm-soldiner[ätt]list-gmbh.de oder rufe uns an unter: 030 49914294.

Text/Foto: A. Schnell, Webredaktion, 2024